12. 04. 2018

Foto des Tages:

Hawa Mahal
Hawa Mahal


Jaipur – die rosarote Stadt

Die Nachtfahrt dauerte bis ungefähr vier Uhr in der Früh. Die Zeitumstellung und Geschüttle taten das ihre dazu bei, damit wir nicht gerade gut ausgeschlafen in den Tag starten konnten.
Sawai Udai Singh II errichtete nach seiner Machtübernahme 1707 Jaipur als neue Hauptstadt Rajasthans nach den Regeln von Shilpa Shastra (altes indisches Lehrbuch der Baukunde). Es entstand eine Reissbrettstadt mit sehr breiten, rechtwinkelig aufeinander zulaufenden Straßen, die in 9 Blöcke unterteilt ist und von einer sechs km langen Stadtmauer, unterbrochen durch 7 Tore (Pole), umschlossen ist. Zu Ehren Prinz Albert von England färbte man die Fassaden der Häuser vor seinem Besuch 1876 in seiner Lieblingsfarbe Rosa an. Diese Tradition besteht bis heute, wobei der rosa Farbton eher als Terracotta-Farbton erscheint. Hierbei handelt es sich in der heutigen Zeit um die Altstadt, aber die Stadt hat sich vergrößert und beherbergt 3,5 Mio. Einwohner.
Das Wahrzeichen der Altstadt ist der Palast der Winde (Hawa Mahal). Die fächerförmige Fassade das Baus beeindruckt nicht nur optisch, sondern hat auch die Funktion eines Fächers: verbergen und belüften. Die Haremsdamen der Rajputenfürsten konnten ungesehen das Geschehen auf der Straße beobachten und der Wind konnte gut durch die Erker „ein- und ausziehen“.
Der Stadtpalast ist wie der Name schon sagt keine Festung mehr, wie es in der Mogulherrschaft üblich war, sondern tut seinem Namen alle Ehre. Im Mubarak Mahal (Willkommenspalast) befindet sich das Gästehaus und von dort gelangte man zu den Gemächern der Haremsdamen, zu einer öffentlichen und einer privater Audienzhalle sowie zu einem weiteren Innenhof (Pitam Niwas Chowk). Heute befinden sich darin Ausstellungen oder Lokalitäten können privat für Feierlichkeiten gemietet werden. Den Pitam Niwas Chowk kann man durch vier Tore betreten, die die vier Jahreszeiten symbolisieren sollen. In den dahinter liegenden Gebäuden wohnen die Nachfahren des Herrschergeschlechts, allerdings wurden sie entmachtet und gehen einem Beruf nach. Seit 15.8.1947 ist Indien unabhängig und eine Republik (Bharat Juktarashtra).
Gegenüber dem Stadtpalast befindet sich das größte, der fünf über Indien verteilte, Freiluftobservatorium (Jantar Mantar = Messinstrument) – ein UNESCO Weltkulturerbe.
Außerhalb der Altstadt befindet sich im Ram-Niwas-Park das Zentralmuseum, das in der Albert Hall untergebracht ist. Dieses Prunkgebäude im indo-sarazenischen Stil beherbergt archäologische Funde, Kunsthandwerk aus Jaipur, Perserteppiche aus dem 17. Jh. sowie eine ägyptische Mumie.
Als Vergleich zum Stadtpalast besuchen wir Nachmittag noch das 11 km weit entfernte Amber-Fort, das auf einem steilen Berghang angelegt ist und die Lebensweise der alten Herrscher wiederspiegelt. Ein Pavillon (Jai Mandir) mit Spiegel aus Brüssel und Glas aus Murano besetzt sorgte für Helligkeit in den Wintermonaten und durch den gegenüberliegenden Shak Mandir floss Wasser durch und kühlte dort so die Temperaturen im Sommer herunter.
Da die Handwerkskunst Indiens in Jaipur zu Hause ist, besuchen wir eine Firma, die Edelsteine verarbeitet, Stoffe herstellt und Teppiche knüpft – alles von bester Qualität.
Während des Abendessens setzte sich der Zug wieder in Richtung Sawai Madhopur in Bewegung.


Albert Hall:
Albert Hall

Im Stadtpalast:
Im Stadtpalast

Im Stadtpalast:
Im Stadtpalast

Jantar Mantar:
Jantar Mantar

Jantar Mantar:
Jantar Mantar

Amber-Fort:
Amber-Fort

Speisekarte Abendessen:
Speisekarte Abendessen


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