Heute früh herrscht freundliches Wetter, aber es ist saukalt. Über die ersten der sogenannten International Bridges, welche in der Folge in die USA führen, fahren wir zu einem Aussichtsturm auf Hill Island. Das 1000 Islands Skydeck bietet aus 130 Metern Höhe einen tollen Blick auf den 1000 Islands National Park.
Später fahren wir den historischen King's Highway 33 von Kingston zur Price Edward Peninsula. Auf dem Weg benutzen wir auch eine kostenlose Fähre. Da ein Straßen- bzw. Brückenbau sehr kostspielig ist, wird die Fähre als Verbindung eingesetzt.
Am Sandbanks Provincial Park machen wir einen kurzen Spaziergang am Sandstrand. Das Wetter ist kalt und sehr wechselhaft, zeitweise scheint die Sonne, zwischendurch schneit es sogar.
Heute fahren wir noch weiter zum Ferris Provincial Park nahe Campbellford. Zum ersten mal in Ostkanada übernachten wir auf einen Campingplatz mit Selfregistering. Zum Abendessen gehen wir zu Fuß nach Campbellford. Da heute Thanksgiving ist, suchen wir ein Restaurant auf, um uns ein traditionelles Truthahnessen zu gönnen.
51. Tag - Montag, 9. 10. 2000
Campbellford liegt am Trent-Severn-Waterway. Dieses Kanalsystem verbindet auf einer Länge von 386 km über ein Schleusensystem mehrere Seen quer durch Ontario - von Trenton an der Bay of Quinte (Lake Ontario) Richtung Westen bis zu dem an der Georgian Bay (Lake Huron) gelegenen Port Severn. Ursprünglich als Transportweg für Holzbau und Landwirtschaft vorgesehen, wird der 1920 offiziell eröffnete Trent-Severn Waterway heute hauptsächlich von Freizeitkapitänen benutzt. Mittels 40 normaler Schleusen, zwei Doppelschleusen (Flight Lock), eine Marine Railway und zwei hydraulischen Schiffshebewerken (Lift Lock) werden die Höhenunterschiede gemeistert.
In Campbellford befindet sich eine der Doppelschleusen welche wir besichtigen. Leider ist saisonbedingt kein Schiffsverkehr mehr.
Da der Künstler Brent Townsend, der den Polarbären auf der kanadischen 2$ Münze entworfen hat, aus Campbellford stammt, wurde ihm hier ein Denkmal gesetzt - eine 5,5m hohe Nachbildung der 2$ Münze, die wir beinahe nicht fanden, da es sich dabei um ein durchsichtiges Drahtgestell handelt.
Auf unserer Weiterfahrt besichtigen wir in Hastings eine normale Schleuse mit Drehbrücke und in Peterborough fahren wir zur Lift Lock. Es ist die höchste Lift Lock der Welt, ein riesiger Schiffsfahrstuhl, in dem die Boote in überdimensionalen Badewannen 20 Meter Höhenunterschied überwinden. Diese Mechanik wird nur durch das Gewicht des Wassers in den Wannen angetrieben. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung 1904 war die Peterborough Lift Lock das weltgrößte Stahlbetongebilde.
Den Rest des Tage verbringen wir mit der Fahrt Zurück nach Aurora, der Reinigung des RVs und Kofferpacken. Die letzte Nacht in Kanada verbringen wir im Haus von Joe.
52. Tag - Dienstag, 10. 10. 2000
Das RV bringen wir heute zur Vermietstation Zurück. Wir bekommen auch eine kleine finanzielle Entschädigung für die Probleme am Fahrzeug. Ein Shuttlebus bringt uns zusammen mit anderen Reisenden zum Internationalen Flughafen von Toronto.
Am Abend geht es dann mit einen Jumbo der Air Canada nach Frankfurt.
53. Tag - Mittwoch, 11. 10. 2000
Morgens kommen wir in Frankfurt an. Aufgrund einer Verspätung schaffen wir nur mit Mühe unseren Anschlussflug nach Wien. In Wien stellen wir dann fest, dass unser Gepäck diesen Anschluss nicht geschafft hat. Wir müssen auf einen späteren Flieger warten, um unser Gepäck zu erhalten. Die Wartezeit wird uns und Monikas Eltern, die uns abholen, mit einem kleinen Imbiss auf Kosten der Fluggesellschaft verkürzt. Auch die Parkhauskosten für unsere Abholer werden ersetzt.
Auf der Fahrt nach Mürzzuschlag bin ich dann von der hohen Geschwindigkeit (130 km/h), mit welcher man über Österreichs Autobahnen brausen darf, ganz überrascht, da ja unsere Reisegeschwindigkeit in Kanada 100 km/h nie überschritten hat.
Wir kommen wohlbehalten zu Hause an und haben einen wunderbaren Urlaub mit vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen hinter uns.