14. 10. 2012

Foto des Tages:


Diaz Point


Lüderitzbucht und Kolmannskop

Von Aus sind es nur 120 km an die Atlantikküste auf Asphalt – welche Entspannung nach soviel Schotterpiste!
Kurz vor Lüderitzbucht machen wir den Pflichtabstecher zur Diamantenruinenstadt Kolmannskuppe oder Kolmannskop. Nach dem zufälligen Diamantenfund des Deutschen August Stauch, der eigentlich für das regelmäßige Freischaufeln der Bahntrasse von Sand zwischen Keetmanshoop und Lüderitz verantwortliche war, stampften die Deutschen von 1908 bis 1910 eine Stadt aus dem Wüstenboden, die für die 300 Bewohner keine Wünsche offen ließ: Casino, Turnsaal, Kegelbahn, Gemeinschaftszentrum, Bäckerei, Fleischhauerei, Eisfabrik, Schule, Lazarett und viele schöne Wohnhäuser. Ab 1950 bestand kein wirtschaftlicher Nutzen mehr für diese Stadt (Diamantenfunde waren erschöpft), die Bewohner zogen weg und die Gebäude wurden dem Verfall Preis gegeben. Hätte sich 1979 nicht die CDM (Consolidated Diamond Mining, Südafrika), kapitalträchtiger Eigner der Schürfrechte in der südlichen Namib, mit plötzlich aufwallender Nostalgie dieses „Es war einmal...“ besonnen, so hätte der Sand, Plünderer und Souvenirjäger nichts mehr davon übrig gelassen. Der Besuch ist nur vormittags mittels Permit möglich!
Lüderitzbucht: Ein 10 km breiter zerklüfteter Küstenstreifen, bestehend aus purem Granit und Schiefer, das Hinterland setzt sich aus 40 km Treibsand und 60 km Stein- und Geröllwüste zusammen, Trinkwasser muss importiert werden, 60 mm Niederschlag im Jahresdurchschnitt und der kalte Atlantik – trotzdem existiert diese Stadt schon an die 120 Jahre, benannt nach dem Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz. Mit der lebensnotwendigen Eisenbahnanbindung 1908 nach Keetmanshoop, die Bucht als ein wichtiger Truppenanlande-und Umschlagplatz für den Nachschub aus Deutschland bringt der Stadt den ersten Boom. Die Diamantenfunde sorgten bis 1914 für das Florieren der Stadt. Der 1. und 2. Weltkrieg sowie die Zwischenkriegsjahre haben sich allerdings negativ auf die Wirtschaft ausgewirkt. Dennoch kämpfen die Bewohner seit dieser Zeit mit wechselndem Erfolg um die Stadterhaltung.
Es ist Sonntag und in der Stadt ist tote Hose – wie zu Hause um diese Zeit! Wir halten es wie die Einheimischen und machen einen Sonntagsausflug zu einem der vielen Buchten-Hot-Spots – dem Diaz Point. Der Portugiese Bartolomeu Diaz betrat als erster Europäer 1487 auf der Suche nach einem Seeweg nach Indien diesen Flecken Afrika und hinterließ, wie es bei den Portugiesen Brauch war, ein Kreuz zum Zeichen symbolischer Landnahme. Weiters ragt noch ein Leuchtturm weit über die Klippen und bei einem kleinen Imbissstand gibt es frische Austern – wer sie mag!




Unsere heutige Fahrtstrecke (293km, davon 44km auf Schotter):
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