02. 10. 2012

Foto des Tages:


Der Leopard und seine Beute


Etosha Park – Wenn der Durst größer ist als die Angst....

Dies ist die Geschichte eines jungen weiblichen Kudus, der mit seiner Herde durch den Etosha Park streift und wie üblich um die Mittagszeit ein Wasserloch anvisiert. Doch hier stimmt etwas nicht!? So ruhig? Keine anderen Vegetarier anzutrefen, nur 3 Autos auf der anderen Seite des Wassers? Es riecht irgendwie nach Katze! Vorsichtig beginnt sich das Rudel an das Wasserloch heranzupirschen, doch es riecht zu stark nach Feind und es dreht wieder ab. Nach einer Zeit beginnen sie sich über einen anderen Weg zum Wasser vorzuwagen, doch auch hier scheint es zu gefährlich und wieder wenden sie sich ab. Aber nach einer Stunde ist der Durst zu groß und das Kudurudel wagt sich äußerst vorsichtig ans Wasser. Schritt für Schritt und immer wieder überprüfend, dass sie sicher sind, lenkt sie der Rudelführer näher an das lebenswichtige Wasser. Endlich sind sie am Ufer angekommen und beginnen vereinzelt zu trinken, während andere immer wieder aufmerksam die Umgebung beobachten. Sie fühlen sich mit der Zeit sicher und dem Durstlöschen steht nichts mehr im Wege. Doch plötzlich – ein Rascheln hinterm Felsen und im selben Moment springt der Leopard hervor und wirft sich ins Rudel. Die Kudus laufen aufgeregt in alle Richtungen davon, nur einer nimmt den falschen Fluchtweg, nämlich ins Wasser – das war sein Todesurteil. Es versucht mit aller Kraft das Wasserloch zu durchqueren, während der Leopard am Landweg die leichtere Alternative hat. Wasserscheu wie Katzen nun mal sind, ist er nicht nachgesprungen. Als der Leopard voller Hoffnung am anderen Ende auf sein Opfer wartet, macht der Kudu eine Kehrtwendung und schwimmt zurück. Es dauert einige Momente, bis der Leopard dies bemerkt und darauf reagiert. Der Kudu erreicht schließlich doch das rettende Ufer und will schon flüchten, da springt es der um einiges kleinere Leopard von hinten an und bringt es zu Fall. Wie eine Klette haftet die Raubkatze an seiner Beute und hält es mit seinen Pranken so fest, dass er sich über den Rücken bis zum Hals vorarbeiten kann und endlich durch seinen tödlichen Biss dem Kudu ein Ende setzt.
Was hat diese Geschichte mit uns zu tun? Wir sind in einem der drei Fahrzeuge gesessen und waren Zeugen dieser erfolgreichen Jagd.
Begonnen hat alles für uns, als sich der Leopard zum Wasserloch begab (10 Minuten nach uns), bei einigen Schattenplätzen liegend verweilte, bis er sich hinter dem Felsen versteckte. Für uns stellte sich die Frage, wagen sich die Antilopen wie üblich um die Mittagszeit trotzdem ans Wasser oder werden sie fern bleiben? Der Leopard ist ein Sprinter und somit auch um die heiße Tageszeit ein zu fürchtender Jäger. Zwei Stunden mussten wir Geduld aufbringen, um diese Frage beantwortet zu bekommen. Weitere zwei Stunden beobachteten wir den Leopard, wie er zu fressen begann und v. a. seine Beute in Sicherheit brachte. Die Raubkatze musste all ihre Kraft aufbringen, um das weitaus größere Tier in Richtung ihres Lagers zu schleifen. Nach vier Stunden haben wir unseren Posten am Wasserloch aufgegeben und sind beeindruckt Richtung Okaukuejo gefahren. Mit dem heutigen Erlebnis haben wir die BIG FIVE (Afrikanischer Büffel, Elefant, Löwe, Nashorn und Leopard) fotografisch erlegt.




Unsere heutige Fahrtstrecke (110km, davon 110km auf Schotter):
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